Nahkampfausbildung
Militärischer Nahkampf bezeichnet den direkten Kampf:
- geführt Mann gegen Mann
- ohne Schusswaffen, doch gegebenenfalls mit dem Einsatz von Blankwaffen wie z.B. dem Bajonett oder Dolch
- Ausrüstungsgegenstände (Helm), Werkzeugen wie z.B. (Feldspaten)
- durch blosen Körpereinsatz mit speziell entwickelten Kampftechniken, deren einzelne Elemente aus verschiedenen Kampfsystemen entnommen sind, wie z.B. Dim Mak, Jiu Jitsu, Aikido, Krav Maga, Kung Fu usw.
- Ferner fällt hierunter auch der Kampf mit dem Gewehr selbst (jedoch ohne zu schiesen, sondern z.B. ein Schlag mit dem Gewehrkolben) und anderen Gegenständen, die zur Hand sind.
Der militärische Nahkampf unterscheidet sich ferner grundlegend von Kampfsportarten:
Während beim letzteren eine Niederlage wenig Spätfolgen hat, kostet im Feld ein verlorener Kampf meist das eigene Leben.
Aus diesem Grund unterscheiden sich auch die angewandten Techniken stark:
Im Kampfsport steht zumeist ein ästhetisch ansprechendes Körperbild oder ein möglichst schnelles Niederringen des Gegners im Mittelpunkt.
Im militärischen Bereich ist vor allem aggressives und schnelles Handeln vorherrschend, was den Gegner zu Fehlern verleiten soll, die dann ausgenutzt werden.
Außerdem werden Techniken benutzt, die im Kampfsportbereich verboten sind oder als ausgesprochen unsportlich angesehen werden würden:
Tritte und Schläge in die Genitalien, Nachsetzen, fortlaufender Angriff auf einen am Boden liegenden Gegner bis zu dessen Kampfunfähigkeit, Schläge mit dem Gewehrkolben und dem Lauf, Attacke mit dem Feld- Kampfmesser usw.
Der Soldat kämpft dabei meist aus Instinkt und mit automatisierten Techniken.
Ferner sind militärische Nahkampftechniken flexibel, sie lassen sich schnell kombinieren (vgl. Krav Maga), die Taktik muss während des Kampfes erstellt werden, so dass sich der Kämpfende schnell auf wechselnde Gegner einstellen kann.